Redstag Rallye Extreme
 
 
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Rückblick - Schneebergland Rallye 2010 - 2018:
Fotos: Harald Illmer, Daniel Fessl
 

Die Schneebergland Rallye feierte in der Saison 2010 die Premiere in der Österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft. Raimund Baumschlager trug sich als erster Pilot in die Siegerliste ein. Die zweite Ausgabe der Schneebergland Rallye im August 2011 konnte Manfred Stohl für sich entscheiden. Im Juli 2012 war abermals Raimund Baumschlager bei der dritten Ausgabe siegreich. Und auch im Juni 2013, 2014 und 2015 bei der vierten, fünften und sechsten Auflage der Schneebergland Rallye, war Raimund Baumschlager nicht zu schlagen. Die siebte Schneebergland Rallye im Juni 2016 entschied Hermann Neubauer im Ford Fiesta WRC für sich, ehe Niki Mayr-Melnhof (Ford Fiesta R5) bei der achten Ausgabe 2017 und der neunten Ausgabe 2018 siegreich war.

Die bisherigen Sieger:

     
2010
Raimund Baumschlager / Thomas Zeltner Skoda Fabia S2000
2011
Manfred Stohl / Ilka Minor Mitsubishi Lancer Evo IX CNG
2012
Raimund Baumschlager / Klaus Wicha Skoda Fabia S2000
2013
Raimund Baumschlager / Klaus Wicha Skoda Fabia S2000
2014
Raimund Baumschlager / Thomas Zeltner Skoda Fabia S2000
2015
Raimund Baumschlager / Thomas Zeltner Skoda Fabia R5
2016
Hermann Neubauer / Bernhard Ettel Ford Fiesta WRC
2017
Niki Mayr-Melnhof / Poldi Welsersheimb Ford Fiesta R5
2018
Niki Mayr-Melnhof / Poldi Welsersheimb Ford Fiesta R5
     
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Rückblick 2018: Niki Mayr-Melnhof - Aller guten Dinge sind drei


Um es kurz machen, Niki Mayr-Melnhof hat mit dem Sieg bei der Schneebergland Rallye seinen Vorsprung in der Österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft gehörig ausgebaut. Nach einem epischen Kampf gegen Hausherr Gerwald Grössing holte der Steirer seinen zweiten Erfolg in Rohr im Gebirge und konnte seinen dritten Erfolg in der Meisterschaft en suite feiern.

Der Schlagabtausch begann mit sechs Sekunden Vorsprung für den späteren Sieger auf Sonderprüfung 1. Schon auf der nächsten langen, besonders fordernden Prüfung Bieglhof drehte sich das Glück, Grössing ging mit einer Fabelzeit zehn Sekunden in Führung. Sonderprüfung 3 brachte einen erneuten Führungswechsel, diesmal lagen beide Spitzenreiter fast gleichauf. Im Sekundenabstand ging es am Nachmittag über die verbleibenden Prüfungen, der Abstand lag nie über zehn Sekunden.



Bis auf der vorletzten Sonderprüfung durch das Tiefental Gerwald Grössing ein minimaler Fehler unterlief, der in einem Überschlag gipfelte. Die Fahrt konnte noch fortgesetzt werden, die Chance auf den Sieg war damit aber vergeben. Als die letzte Sonderprüfung somit nur mehr pro forma zu absolvieren gewesen wäre, verunfallte das Duo Grössing/Schwarz leider wieder und musste diesmal von den Rettungskräften geborgen worden. Die Fahrzeugbesatzung wurde unbestimmten Grades verletzt und ins Spital eingeliefert. Aufgrund der blockierten Strecken wurde Sonderprüfung 8 allerdings abgebrochen und die Teilnehmer direkt ins Ziel geführt.

Im Feld dahinter summierten sich über den Rallyeverlauf hinweg die Probleme: Kris Rosenberger hatte auf einer Sonderprüfung mit Bremsproblemen zu kämpfen, Gerald Rigler beklagte einen Ausfall der Servopumpe, Johannes Keferböck verzeichnete einen Dreher sowie anschließenden Reifenschaden. Mehrere Patschen traten auch in der Familie Stengg auf: Vater Willi Stengg jun. konnte beim Wechsel selbst Hand anlegen und weiterfahren, während seine Söhne Lukas und Roland gleichzeitig mit einem abgerissenen Schalthebel die Rallye beenden mussten. Martin Kalteis erwischte es besonders hart mit einem defekten Bremssattel und einem Dämpferschaden links hinten nach einem spektakulären Sprung, der mit Leihmaterial des Gassner Motorsport-Teams repariert werden konnte.

Den bis dato Führenden der 2WD, Luca Waldherr, warf eine kaputte Lichtmaschine aus dem Bewerb, der Mitfavorit auf den Gesamtsieg Christian Schuberth-Mrlik touchierte auf SP 3 die Böschung, er musste daraufhin mit einem Kühlerschaden seinen Škoda Fabia R5 ebenfalls vorzeitig abstellen.



In der 2WD-Klasse erwischte anfangs Luca Waldherr den besten Start vor seinem Teamchef Willi Stengg. Die Opel Adam-Piloten flogen über die ersten beiden Prüfungen, bevor bei beiden die Sonderprüfung 3 "Bieglhof" beide in die beschriebenen Pechsträhne führte.

Davon profitierte der 2WD-Meisterschaftsführende Kristof Klausz (Peugeot 208 R2), welcher sich an Christoph Zellhofer und seinem Suzuki Swift S1600 vorbei in Führung schob. Diese gab er bis ins Ziel nicht mehr ab und feierte einen überlegenen 2WD-Sieg auf Gesamtrang neun. Den letzten Podiumsplatz der zweiradgetriebenen Fahrzeuge hinter Christoph Zellhofer brachte Willi Stengg jun. letztendlich noch in trockene Tücher.

Das Gesamtergebnis nach 8 von 8 Sonderprüfungen:

  1. Niki Mayr-Melnhof (1:39:46.9)
  2. Gerhard Aigner (+4:39.7)
  3. Hermann Gassner jun. (+5:09.9)
  4. Kris Rosenberger (+5:44.8)
  5. Johannes Keferböck (+7:39.4)
  6. Martin Kalteis (+7:53.5)
  7. Hermann Gassner sen. (+8:26.7)
  8. Gerald Rigler (+11:10.0)
  9. Kristof Klausz (+11:58.7)
  10. Christoph Zellhofer (+13:25.0)

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Rückblick 2017: „Let’s twist again“:

Derart viele Wendungen im Klassement, vor allem an der Spitze hat selten eine Rallye gesehen.

Fotos: Harald Illmer

Gleich auf der zweiten Sonderprüfungen verabschiedeten sich die Top-Favoriten Gerwald Grössing und Raimund Baumschlager vom Geschehen. Lokalmatador Grössing wurde der Motor zum Verhängnis, dem oberösterreichischen Ex-Staatsmeister Baumschlager ein Graben neben der Strecke, der zum unüberwindbares Hindernis für die Weiterfahrt wurde.

Auch Gerald Rigler (Reifenschaden) und Andi Aigner (technischer Defekt) hatten Probleme auf dieser Prüfung, in der 2WD wurde Christoph Zellhofer im zweiten Durchgang durch eine kaputte Halbachse aus dem Rennen geworfen.



In diesem Stil ging es auch am Nachmittag weiter: Der zu Mittag gleichauf mit Niki Mayr-Melnhof führende Staatsmeister Hermann Neubauer fiel auf dem Rundkurs Haraseben spektakulär aus. Ein kleiner Motorbrand wurde vor Ort von der Crew gelöscht, noch bevor die alarmierte Feuerwehr eintreffen konnte.

Der Showdown lautete für die letzten Prüfungen also Christian Schuberth-Mrlik, der nach einem Missgeschick am Start und einer leichten Kollision mit einem Heuballen auf SP 3 im Laufe der Rallye wieder Bestzeiten fuhr gegen Niki Mayr-Melnhof, der bis dahin eine ruhige Rallye ohne größere Zwischenfälle genoß.

Schon auf Sonderprüfung 6, die drittletzte am heutigen Tag, bekam Mayr-Melnhof Probleme mit seinem Motor. Wie sich später herausstellte, brach ein Teil im Ansaugtrakt, weswegen der Motor ins Notprogramm wechselte. Mit letzter Kraft schleppte sich der Fiesta R5 ins Service, wo in buchstäblich letzter Minute der Fehler behoben und die Siegchance doch noch erhalten werden konnte.



Die abschließende Powerstage, der Rundkurs Haraseben brachte die entscheidende Wendung: Schuberth-Mrlik lag in Schlagdistanz und versuchte mit beherzter Fahrweise die fehlenden Sekunden auf den Gesamtsieg gegen Mayr-Melnhof gutzumachen. Der bereits im Ziel der Sonderprüfung befindliche Forstinger-Pilot Mayr-Melnhof wartete allerdings vergebens auf den Zeitenvergleich: Christian Schuberth-Mrlik verunfallte auf den letzten Kilometern - der Kampf um den Gesamtsieg war entschieden!

Auf die nachfolgenden Podiumstreppen rutschten Kris Rosenberger, der bei seiner ersten Rallye in einem R5-Boliden völlig überrascht vom sensationellen Ergebnis war und Martin Kalteis, ebenfalls überglücklich, dass nach vielen Ausfällen in der Vergangenheit er nun mit einem Podiumsplatz im Gesamtklassement verwöhnt wurde!

Mayr-Melnhof zu seinem Gesamtsieg:

"Es war ein Wahnsinn - die gesamte Rallye. Das Wetter, diese Hitze, so viele Unfälle! Nacheinander sind alle meine Konkurrenten ausgefallen, erst Raimund und Gerwald, dann der Motorschaden bei Hermann und jetzt auch noch Christian Schuberth-Mrlik! Ich hatte meine größten Probleme, das Auto nach SP 6 noch 500m ins Service zu schieben, danach hat auch die Crew nur mehr geschoben und als wir endlich wieder auf die Strecke raus kamen, galt es nur mehr reine Attacke zu fahren. Durch den Sieg haben wir auch die Zwischenwertung der österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft 2017 auf den Kopf gestellt: Diese führen wir nun mit unserem R5 und 55 Punkten vor Hermann Neubauer mit 53 Punkten und Raimund Baumschlager mit 49 Punkte jeweils im WRC-Boliden an. Die Veranstaltung ist eine weltweit einzigartige Rallye - den Sieg verdanke ich auch Forstinger, die durch ihre Unterstützung meinen Start möglich machen, persönlich möchte ich vor allem Beppo, meinem Teamchef und Poldi, meinem Beifahrer Danke sagen. Ich bin ja eigentlich von der Rundstrecke hergekommen, aber jetzt macht es so viel mehr Spaß, eine Rallye hier zu gewinnen - es fühlt sich Mega an!"



Rosenberger zum zweiten Gesamtrang:

"Ich bedanke mich beim gesamten Team, bei meiner Copilotin, meinen Mechanikern und dem Auto, obwohl ich mich erst an das moderne Gerät gewöhnen musste. Ich konnte noch nicht immer alles herausholen, bin aber umso glücklicher mit der Platzierung. Insgesamt ein sensationelles Ergebnis."

Kalteis zum dritten Gesamtrang:
"Brutale Bedingungen, besonders für unser Auto und die Hinterachse, aber wir sind überglücklich, es mit dieser Platzierung ins Ziel geschafft zu haben."

In der 2WD Staatsmeisterschaft gab es von der ersten Sonderprüfung an einen Dominator: Julian Wagner im Opel Adam R2 gewann alle Sonderprüfungen in der 2WD-Wertung und hatte am Ende einen satten Zeitpolster auf Kristof Klausz und Michael Kogler auf Platz zwei und drei. Gleichzeitig gewann Wagner auch die Juniorenwertung vor Klausz.

Julian Wagner dazu:
"Extrem coole SPs, extrem anspruchsvoll, ich habe viele Unfälle gesehen. Zum Glück bin ich gut durchgekommen und habe mir keinen einzigen Fehler geleistet. Schade, dass zwei Prüfungen wegen der Ausfälle nicht zu Ende gefahren wurden, ich bin mit meinem Auto erst die zweite Schotterrallye gefahren und hätte gerne den Lernprozess weiter intensiviert. Wir haben alle SP-Bestzeiten der 2WD geholt, sind mit der Leistung von uns, dem Auto und dem Team richtig zufrieden und schauen schon, was in Zukunft noch möglich ist."



Rallyeleiter Gottfried Mannsberger zieht Resümee:
"Meine erste Schneebergland Rallye hatte ich mir eigentlich ruhiger vorgestellt. An derart viele Zwischenfälle und Umstürze kann ich mich in der österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft gar nicht erinnern. Trotzdem bin ich sehr froh, dass alle Zwischenfälle glimpflich ausgegangen sind und die Rallye für alle Zuschauer so spannend ablief. Man hatte nicht nur als Fahrer und Beifahrer keine Möglichkeit zu einer Verschnaufpause. Ich möchte mich für heuer mit dem Wunsch verabschieden, 2018 im Schneebergland einen ebenso packenden Rallyeverlauf bieten zu können!"

Das abschließende Gesamtergebnis nach 8 Sonderprüfungen:
01. Niki Mayr-Melnhof / Poldi Welsersheimb, Ford Fiesta R5 (1:22:05.4)
02. Kris Rosenberger / Christina Ettel, Ford Fiesta R5 (+ 2:34.0)
03. Martin Kalteis / Markus Kuntner, Mitsubishi Lancer VII (+ 2:51.2)
04. Julian Wagner / Anne Katharina Stein, Opel Adam R2 (+ 3:47.5)
05. Zoltán Szabó / Krisztian Szabo, Skoda Fabia R5 (+ 3:49.2)
06. Kristof Klausz / Betond Csanyi, Peugeot 208 R2 (+ 4:39.9)
07. Michael Kogler / Jennifer Hofstädter, Citroen DS3 R3T (+ 5:04.9)
08. Hermann Haslauer / Peter Treybal, Subaru Impreza WRX STi (+ 7:00.7)
09. Gerald Rigler / Martin Rossgatterer, Ford Fiesta R5 (+ 7:04.0)
10. Alexander Keresztesi / Markus Slabina, Subaru Impreza WRX STi (+ 7:10.2)

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Rückblick 2016 - Den Mutigen gehört das Schneebergland:

Die Rallye startet mit einem Paukenschlag, Gerwald Grössing, der Hausherr im Schneebergland markiert auf SP 1 die Bestzeit und hält die Konkurrenz über sechs Sekunden auf Distanz.

Dies war nur der erste Streich, denn derZweite folgt sogleich: Auf SP 2 wiederholt der Förster das Kunststück und baut seinen Vorsprung auf über zwölf Sekunden aus. Die dritte Bestzeit vor dem Regrouping macht den Hattrick für den Niederösterreicher perfekt.

Der Meisterschaftsführende lässt den Rückstand nicht auf sich sitzen und packt in SP 4 den Hammer aus. Fast 30 Sekunden nimmt Neubaue Grössing und dem restlichen Feld mit einer Fabelzeit im Stile Walter Röhrls ab. Er freut sich als Einziger über die tiefen Spurrillen im losen Untergrund, die den anderen Piloten das Leben schwer machen. Sein Kommentar bei strahlender Miene: „Geil woas!“



Das Schneebergland hinterlässt ebenso tiefe Spuren an den Piloten und ihren Boliden. Gerald Rigler verzeichnet einen glimpflich endenden Mehrfach Überschlag, bei Gerwald Grössing bricht ein Stabilisator, viele beklagen außerdem die große Hitze in den Fahrzeugen, die die Außentemperatur von über 30 Grad nochmals deutlich übersteigt. Walter Mayer muss gar gesundheitsbedingt die Segel streichen.

Am frühen Nachmittag werden Stimmen aus dem Fahrerlager laut, die Sonderprüfung Berltal sei aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht befahrbar, in der Rallyeleitung wird dies bestätigt, da Rettungsfahrzeuge aufgrund mangelnder Bodenfreiheit nicht mehr einfahren können. Die längste Prüfung muss gestrichen werden, die Rallye wird zum absoluten Sprintbewerb. Bei nur mehr drei ausständigen Sonderprüfungen beträgt die Differenz an der Spitze lediglich knapp über zehn Sekunden, die Hermann Neubauer vor Gerwald Grössing liegt. Ein „finale furioso“ steht bevor.Raimund Baumschlager liegt zeitlich abgesichert auf dem dritten Rang.

Bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen ist die Rangordnung bereits von der ersten Sonderprüfung an fixiert. Simon Wagner gewinnt jede Sonderprüfung vor dem jeweils Zweiten, Michael Böhm. Am Ende liegt der Citroën DS3 R3 MAX fast eine Minute vor dem nominell schwächeren Opel Adam R2 von Meister Böhm. Dem amtierenden 2WD-Staatsmeister bleibt der überlegene Sieg in dem von drei technischen Defekten gezeichneten Opel Cup.



Klare Verhältnisse herrschen auch in der Historic Rallye Staatsmeisterschaft. Johannes Huber im Porsche 911 muss nur eine Sonderprüfungsbestzeit abgeben und siegt mit über zwei Minuten Vorsprung vor seinem letzten verbliebenen Konkurrenten, dem Gärtner Oskar Hebenstreit aus Pernitz im Ford Escort RS2000 Über die Sonderprüfungen fünf und sechs hinweg liefern sich Neubauer und Grössing einen gnadenloses Duell vorneweg: Im Sekundenabstand fliegen die beiden Ford Fiesta WRC Piloten über den Schotter.

Die letzte Sonderprüfung HIRTERBIER wird als Powerstage gewertet, die Bestzeit bringt zusätzliche Meisterschaftspunkte. Gerwald Grössing schafft es mit viel Mut und Können, diese im eigenen Hof nach Hause zu holen und Neubauer um 2,9 Sekunden auf Platz zwei zu verweisen. Die Schneebergland Rallye 2016 gewinnt jedoch Hermann Neubauer. Der 28 jährige Lungauer entscheidet die Dritte von vier bereits absolvierten ORM Rallyes um nur 8,8 Sekunden für sich und bekräftigt damit deutlich seine Ambitionen auf den Meisterschaftstitel 2016.

Das Endresultat der Schneebergland Rallye 2016 nach 7 Sonderprüfungen:

 
1
ZM Racing Team
Ford Fiesta RS WRC
Hermann Neubauer
Bernhard Ettel
AUT
AUT
 1:11:37.1
 
 
2
Grössing Gerwald
Ford Fiesta RS WRC
Gerwald Grössing
Siegfried Schwarz
AUT
AUT
+8.8
 
3
BRR Baumschlager & Racing Team
Škoda Fabia R5
Raimund Baumschlager
Thomas Zeltner
AUT
AUT
+50.1
 
4
Mayr-Melnhof Niki
Ford Fiesta R5
Niki Mayr-Melnhof
Poldi Welsersheimb
AUT
AUT
+2:44.2
 
5
Wagner Karl
Ford Fiesta R5
Karl Wagner
Gerda Zauner
AUT
AUT
+3:51.5
 
6
Bezirksblätter Racing Team
Škoda Fabia S2000
Christian Schuberth-Mrlik
Elke Aigner
AUT
AUT
+4:55.1
 
7
Rallye Club Perg
Mitsubishi Lancer EVO IX
Franz Sonnleitner
Walter Pfaffenhuemer
AUT
AUT
+4:57.1
 
8
Race Rent Austria Team
Mitsubishi Lancer Evo VII
Julian Wagner
Jürgen Heigl
AUT
AUT
+5:37.2
 
9
Wurmbrand-Racing Team
Citroën DS3R3MAX
Simon Wagner
Ursula Mayrhofer
AUT
DEU
+7:12.3
 
10
Team Stengg Motorsport
Opel Adam R2
Michael Böhm
 Jasmin Noll
AUT
DEU
+8:19.2
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Rückblick Schneebergland Rallye 2015: Ein Ergebnis nach Plan

Es mag sehr monoton klingen, wenn in der Headline steht „Baumschlager siegt“. Bei Gott ist es bei jeder Rallye ein Kunstwerk, dass der Oberösterreicher mit seinem Škoda Fabia R5 vollbringt. So war es auch im Schneebergland 2015.

Alle Wege nach Rom führen über Rosenau. Dies soll nicht die exzellenten Fahrweisen der Mitbewerber in der Österreichischen Rallyemeisterschaft schmälern, sondern ganz klar zum Ausdruck bringen, dass Baumschlager mit seinem Fahrzeug und seiner Fahrweise einfach überlegen ist.



Auf dem zweiten Platz hat sich Gerwald Grössing eingenistet. Das Duell um den dritten Gesamtrang wurde durch 1,7 Sekunden Zeitdifferenz entschieden. Christian Schuberth-Mrlik konnte sich gegen den erfahrenen Deutschen Hermann Gassner senior durchsetzen.

Michael Böhm zeigte im Schneebergland erneut auf. Er fixierte einen überlegenen Sieg in der Meisterschaft der zweiradgetriebenen Fahrzeuge sowie den siebten Rang im Gesamtklassement.

Für die Österreichische Meisterschaft 2015 scheint der Käse gegessen zu sein. Baumschlager verteidigt seinen Titel, um den zweiten Platz duellieren sich Michael Böhm und Gerwald Grössing, nachdem der Salzburger Hermann Neubauer mit seinem Ford Fiesta S2000 die Segel gestrichen hat.

Einen eher spektakulären Damenabgang verzeichnete die Opel Corsa OPC Cup-Fahrerin Viktoria Hojas in der gebirgigen Sonderprüfung Haraseben am ersten Rallyetag. Sie köpfelte mit ihrem Boliden etliche Meter talwärts, blieb aber aufgrund des stabilen Aufbaus eines Rallyefahrzeugs unverletzt.

Gerwald Grössing: „Wie jedes Jahr ist es auch heuer eine Freude auf eigenem Gelände eine derart spektakuläre Motorsportveranstaltung durchzuführen. Schön ist es, wenn sich Spitzensportler in Österreich treffen und auch gut verstehen. In diesem Sinne beabsichtige ich auch 2016 die Schneebergland Rallye zu veranstalten.“


Die Gesamtwertung 2015:
01.
Raimund Baumschlager
Thomas Zeltner
Škoda Fabia R5
1:29:08,2
02.
Gerwald Grössing
Sigi Schwarz
Ford Fiesta R5
+ 2:16,6
03.
Christian Schuberth-Mrlik
Leopold Welsersheimb
Subaru Impreza WRX STi
+ 4:17,1
04.
Hermann Gassner
Karin Thannhäuser
Mitsubishi EVO X
+ 4:18,9
05.
Simon Wagner
Fred Winklhofer
Mitsubishi Lancer EVO III
+ 4:34,9
06.
Martin Kalteis
Günter Lang
Mitsubishi Lancer EVO VII
+ 6:52,7
07.
Michael Böhm
Katrin Becker
Suzuki Swift S16000
+ 7:32,2
08.
Gerald Rigler
Martin Rossgatterer
Mitsubishi Lancer EVO IX
+ 11:00,9
09.
Wolfram Doberer
Mario Palmsteiner
Opel Corsa OPC
+ 12:57,6
10.
Alois Handler
Andreas Scherz
Peugeot 207 RC
+ 13:09,0
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Rückblick Schneebergland Rallye 2014 - Rekordsieg für Raimund Baumschlager:

Mit einem Paukenschlag ging der 5. Meisterschaftslauf der Saison 2014, ausgetragen in den Gemeindegebieten von Rohr im Gebirge/Schwarzau im Gebirge/Gutenstein zu Ende.

Wie erwartet lieferten Raimund Baumschlager und Copilot Thomas Zeltner auch im Schneebergland die gewohnte Škoda-Show und siegten in ihrem Fabia S2000 mit einem, seit Walter Röhrls Antreten bei der Semperit-Rallye 1985 nicht mehr gekannten Rekordvorsprung von annähernd 7 Minuten.



Raimund Baumschlager: „Es war fein, ein tolles Auto durch eine tolle Rallye zu fahren. Nicht einmal die kleinsten Problemen haben wir verspürt. Škoda ist selbst in der Rennversion unter extremsten Bedingungen ein verlässliches Auto. Die österreichische Staatsmeisterschaft 2014 werden wir ohne Hochmut, aber mit viel Dank beenden.“

Eher traurig blickt das Fahrerteam Gerwald Grössing/Sigi Schwarz auf die Ergebnisliste der Schneebergland-Rallye 2014. War es in der 1. Etappe ein defekter Turbolader, so übte das Ford-Duo in der SP 12 am zweiten Wertungstag die Rolle seitwärts.

Gerwald Grössing: „Ich war zu schnell, sprang auf eine Böschung und überschlug mich anschließend in einen dahinter liegenden Graben. Das Heimatwochenende war für mich nicht unbedingt erfolgreich, obwohl es bei jedem Erlebnis auch eine positive Seite gibt.“

Profiteure von Grössings Pech waren die auf losem Untergrund über alle Erwartungen schnellen Suzuki-Piloten. Andreas Aigner setzte sich auf Rang 2, Michael Böhm freute sich über den 3. Platz.



In der Meisterschaft der Division I führt Baumschlager nun 43 Punkte vor seinem diesmal nicht angetretenen Škoda-Kollegen Mario Saibel und 61 vor Grössing. Womit ihm drei Läufe vor Schluss sein insgesamt 12. Staatsmeistertitel wohl nicht mehr zu nehmen sein wird. In der Division II der 2wd-Fahrzeuge verteidigte der 19jährige Ungar Kristof Klausz mit Platz 4 seine österreichische Meisterschaftsführung vor Böhm.

In einem dramatischen Duell zweier grundverschiedener Technik-Konzepte setzte sich bei den Historischen Kris Rosenberger durch. Nach einem harten Fight, der über die gesamte Rallye hinweg andauerte, konnte der VW Golf GTI-Pilot letztendlich seinen schärfsten Konkurrenten Porsche-Pilot Willi Rabl hinter sich lassen.

Kris Rosenberger: „Vorerst darf ich meinem Freund Willi Rabl zu seiner Leistung gratulieren. Trotz der überlegenen PS-Anzahl in seinem Porsche müssen die vorhandenen Pferde auf Schotter erst bewältigt werden. Mein GTI war gleich bei seinem ersten Einsatz ein treuer Geselle. So wie VW eben ist.“



Endstand:


Platz
Team
Fahrer/Beifahrer
Nat..
Fahrzeug
Zeit
01.
BRR Baumschlager Rallye & Racing Team
Raimund Baumschlager
Thomas Zeltner
AUT
AUT
Skoda Fabia S2000
2:03:36.8
02.
ZM Racing Team
Andreas Aigner
Bernhard Ettel
AUT
AUT
Suzuki Swift S1600
+ 6:52.9
03.
Suzuki Team Austria
Michael Böhm
Andre Kachl
AUT
AUT
Suzuki Swift S1600
+ 8:09.5
04.
Team Stengg Motorsport
Walter Mayer
Jürgen Heigl
AUT
AUT
Peugeot 207 S2000
+ 8:52.6
05.
Rallye Club Perg
Anton Schatzeder
Richard Gollatsch
AUT
AUT
Mitsubishi Lancer ECO IX
+ 12:07.7
06.
Team Versicherungsagenten der WKOÖ
Robert Zitta
Peter Stemp
AUT
AUT
Subaru WRX STI N16
+ 13:17.4
07.
Team Stengg Motorsport
Daniel Wollinger
Bernhard Holzer
AUT
AUT
Opel Adam
+ 16:15.7
08.
Klaus Motorsport Kft.
Kristof Klausz
Balazs Kecskemeti
HUN
HUN
Renault Clio R3
+ 17:31.0
09.
Michael Mascherbauer
Michael Mascherbauer
Claudia Dorfbauer
AUT
AUT
Subaru Impreza STI
+ 21:05.7
10.
MCL 68
Alois Handler
Andreas Scherz
AUT
AUT
Peugeot 207 RC R3T
+ 21:32.5
11.
Kris Rosenberger
Kris Rosenberger
Christina Kaiser
AUT
AUT
VW Golf I GTI
+ 22:49.0

> Mehr: Schneebergland Rallye 2014

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Rückblick Schneebergland Rallye 2013:

Eine turbulente Schneebergland-Rallye sieht den Staatsmeister aus Oberösterreich als Sieger / Verfolger Beppo Harrach handelte sich gleich zwei Zeitstrafen ein / In der Division II gewann Peter Ebner / Den Sieg in der Historischen Staatsmeisterschaft holte sich überraschend Oskar Hebenstreit.

Die vierte Auflage der Schneebergland-Rallye fand heute mit Start und Ziel im niederösterreichischen Rohr im Gebirge statt. Ausrichter des fünften Laufes zur österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft war erstmals der ÖAMTC ZV Baden mit seinem jungen dynamischen Rallyeleiter Michael Straßegger an der Spitze, während für die Organisation so wie bereits im letzten Jahr Claudia Bidlas verantwortlich zeigte.

Die Rallye wurde diesmal an nur einem Tag durchgeführt. Es war dies ein Versuch des Veranstalters, für sich selbst sowie für die Teams und Fahrern die bisherigen Kosten zu minimieren. Ob dieser Versuch auch den gewünschten Erfolg hatte, wird man erst in den nächsten Wochen sehen, wenn alle Abrechnungen vorliegen.

Das Motto der heurigen Schneebergland Rallye war „klein aber fein,“ aber mit viel Qualität vor Quantität. Von 35 genannten Fahrzeugen sind tatsächlich 32 Autos in den Bewerb gestartet, darunter die gesamte heimische Spitzenklasse.

Gerwald Grössing, der als Initiator dieser Rallye gilt, war wieder maßgeblich am Gelingen der Rallye verantwortlich. Dies nicht nur als Fahrer, sondern auch als Förster und Jäger. Ein großer Dank gilt auch heuer wieder den Behörden, den Gemeinden, den Sponsoren, sowie der Polizei, den Feuerwehren und der Rettung.

Zum Sportlichen:
Raimund Baumschlager (Skoda S2000) durfte sich als Sieger der Schneebergland-Rallye 2013 feiern lassen. Nach 14 Sonderprüfungen, die allesamt an einem Tag absolviert wurden, lag der Staatsmeister am Ende 9,2 Sekunden vor seinem schärfsten Verfolger Beppo Harrach (Mitsubishi Evo IX R4). Dazwischen lag ein überaus turbulenter Renntag, den Harrach eigentlich dominierte.



Der Niederösterreicher gewann von den 14 schwierigen Sonderprüfungen immerhin 11 (SP 13 wurde wegen zwei großen Steinen in der Route, möglicherweise durch einen Hangrutsch, aus Sicherheitsgründen gecancelt). Dass Harrach schlussendlich doch mit Platz zwei vorlieb nehmen musste, lag an gleich zwei Zeitstrafen wegen Frühstarts. Der erste (in SP 4) wurde noch mit nur 10 Sekunden geahndet, für den zweiten (SP 6) fasste er laut Reglement jedoch eine Minute aus. Wertvolle Zeit, die am Ende fehlte. Harrach: „Wenn man nur 9,5 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel kommt und selbst eine Strafzeit über 1:10 Minuten ausgefasst habe, brauche ich über unsere Leistung nicht viel mehr sagen.“ Sieger Baumschlager war das alles relativ egal: „Ich freue mich. Das war ein sehr hart erkämpfter Erfolg, bei dem ich den ganzen Tag über voll auf Angriff gefahren bin. Harrach war wie immer der erwartet starke Konkurrent.“

Freuen konnte sich auch Gerwald Grössing (Mitsubishi Evo IX R4). Der Lokalmatador aus dem Schneebergland konnte auch in seiner gewohnten Umgebung zeigen, dass nach dem Giganten-Duo Baumschlager/Harrach sein Name in der momentanen österreichischen Rallye-Landschaft folgt. „Ich hoffe, dass das Konzept einer Eintages-Veranstaltung von allen Beteiligten gut aufgenommen wurde. Sportlichen Aspekt her war es toll und man kann darauf aufbauen. Eines hat man gesehen, der Schneebergland-Schotter ist genauso konkurrenzfähig wie jener im Waldviertel. Meine persönliche Leistung war durchwachsen. Ich habe mehr als eine Minute durch technische Defekte verloren. Aber ich bin mit Platz drei sehr zufrieden.“

Kris Rosenberger (VW Polo S2000) blieb (wenngleich durch einige Reifenschäden bedingt) wie zuletzt so oft wieder nur die Nummer vier im Klassement. „Trotzdem muss ich sagen, dass dies eine wirklich schöne und anspruchsvolle Rallye war. Gratulation an das Organisationsteam rund um Gerwald Grössing.“ Lob gebührt aber auch Walter Mayer. Der 63 Jahre junge Subaru-Pilot holte mit Platz sechs sein bestes Ergebnis im heurigen Jahr.

Auch in der 2WD-Meisterschaft hatte der augenscheinlich stärkste Pilot am Ende das Nachsehen. Michael Böhm (Suzuki Swift 1600) erzielte wie Harrach 11 SP-Bestzeiten in der Division II, wurde aber durch einen Kupplungsdefekt hinter den späteren Sieger Peter Ebner (Citroen DS3) zurückgeworfen. Der Kärntner freute sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Einerseits bin ich froh über die vollen Punkte, andererseits wäre Michael Böhm mit dem Suzuki einfach nicht zu schlagen gewesen. Für die Zukunft müssen wir unsere Hausaufgaben noch besser machen und weiter an einem richtigen Setup arbeiten.“ Böhm rettete mit Platz zwei immerhin die Ex-aequo-Führung mit Ebner in der Meisterschaft.

Auch um den Rallye-Pokal der OSK wurde im Schneebergland gefahren. In der Division P2 setzte sich Markus Rempelsberger (Mitsubishi Evo VI) vor Anton Schatzeder (Mazda 323) und Herbert Weingartner (Toyota Celica) durch. Die Division P3 ging an den ältesten noch aktiven Rallye-Piloten der Welt. Der 77-jährige Kurt Adam (Opel Kadett) aus Vorarlberg übernahm mit dem Sieg auch die Führung in der Gesamtwertung.

In der Historischen Staatsmeisterschaft hatte der Gesamtführende Johannes Huber (Porsche 911) überraschend klar das Nachsehen gegenüber dem Sieger Oskar Hebenstreit. Der Ford-Escort-Pilot hatte am Ende 46,1 Sekunden Vorsprung. Der Historische Rallye-Pokal ging an Willi Polesznig (Porsche 911).

Schneebergland-Rallye 2013, Endstand nach 14 SP:
1. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha A/D Skoda Fabia S20002 1:26:34,0 Std
2. Beppo Harrach/Leopold Welsersheimb A/A Mitsubishi Evo IX R4 +9,2 Sek
3. Gerwald Grössing/Siegfried Schwarz A/A Mitsubishi Evo IX R4 +1:53,8 Min
4. Kris Rosenberger/Tina Maria Monego A/A VW Polo S2000 +4:52,2 Min
5. Sandor Olle/Tina Szasz Ung/Ung Ford Fiesta S2000 +6:14,8 Min
6. Walter Mayer/Benedikt Hofmann A/A Subaru Impreza R4 +9:01,2 Min
7. Attila Rongits/Laszlo Hannus Ung/Ung Mitsubishi Evo IX +10:52,1 Min
8. Peter Ebner/Gerald Winter A/A Citroen DS 3 +11:07,6 Min
9. Markus Rempelsberger/Alfred Glaser A/A Mitsubishi Evo VI +11:43,9 Min
10. Michael Böhm/Katrin Becker A/D Suzuki Swift 1600 +13:25,2 Min

Sonderprüfungsbestzeiten: Beppo Harrach (11), Raimund Baumschlager (2)

Die wichtigsten Ausfälle: Daniel Wollinger (SP 10/Tragegelenk), Friedrich Poiss (SP 9/Tragegelenk), Kurt Göttlicher (ZK 6a/Hinterachse), Martin Kalteis (ZK 6a/Spurstange), Hermann Haslauer (ZK 7c/technischer Defekt), Martin Schenk (SP 9/technischer Defekt)

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Rückblick Schneebergland Rallye 2012:

Der Oberösterreicher Raimund Baumschlager feierte bei der Schneebergland-Rallye seinen vierten Saisonsieg in Folge. Michael Böhm holte sich die 2-WD-Wertung. Gerwald Grössing, Klemens Haingartner und Karl Wagner gewannen ihre Klassen.

Die dritte Auflage der Schneebergland-Rallye fand an diesem Wochenende wieder mit Start- und Ziel im niederösterreichischen Rohr im Gebirge statt. Ausrichter des fünften Laufes zur österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft war der MSC Wolfsberg. Diesmal aber unter einer veränderten Stabsführung. Mit Claudia Bidlas lenkte erstmals eine Frau den organisatorischen Teil dieser Rallye und mit Michael Straßegger kam erstmals ein junger dynamischer Rallyeleiter zum Einsatz. Beide wurden von einer teilweise ebenfalls neuen Mannschaft unterstützt, wobei die anwesenden „alten Hasen“ wie Gerhard Leeb bzw. Helmut Schöpf für zusätzliche Sicherheit sorgten.

Man hatte im Gegensatz zu den ersten beiden Jahren diesmal die Streckenführung verändert, hat die gefürchtete Sonderprüfung Haraseben aus dem Programm genommen und durch andere Prüfungen ersetzt bzw. auch den Schotteranteil wesentlich erhöht. Laut Meinung der Aktiven hat das Event damit jetzt noch mehr Attraktivität, viele sprachen von der derzeit schwierigsten aber auch schönsten Rallye Österreichs. Trotzdem war auch heuer das Motto wieder „klein aber fein.“. Von 39 genannten Fahrzeugen sind tatsächlich 32 Autos in den Bewerb gestartet, darunter die gesamte heimische Spitzenklasse.

Gerwald Grössing, der als „Vater“ dieser Schneebergland Rallye gilt, war wieder maßgeblich am Gelingen der Rallye beteiligt. Dies nicht nur als Fahrer, sondern auch als Förster und Jäger. Ein großer Dank gilt auch heuer wieder den Behörden, den Gemeinden, den Sponsoren, sowie der Polizei, den Feuerwehren und der Rettung.

Mit dem vierten Sieg im fünften Saisonlauf machte Raimund Baumschlager einen vielleicht vorentscheidenden Schritt in Richtung Meistertitel. Der bislang neunfache österreichische Champion gab seine Führung bei der Schneebergland-Rallye von Beginn weg nie ab. Der Skoda Fabia S2000 des Oberösterreichers fühlte sich auf den durchwegs WM-würdigen neuen Sonderprüfungen rund um Rohr im Gebirge genauso wohl wie sein „Herrl“. Die Strecken erwiesen sich als so anspruchsvoll, dass die letzte SP wegen heftigem Regen von der Rallyeleitung sogar aus Sicherheitsgründen abgesagt werden musste.

Baumschlager: „Das war mein wahrscheinlich schönster Sieg heuer. Ich war jederzeit in der Lage, einen Speed zu fahren, der der Konkurrenz wenig Chance gelassen hat.“ Dem Sieger am nächsten, aber nicht nah genug, kam Noch-Meister Beppo Harrach, der aber mit dem Schicksal haderte: „Leider haben wir hier mit unserem schweren, großen Mitsubishi gegen den kleinen, wendigen Skoda von Baumschlager von Anfang an keine Chance gehabt. Die Prüfungen sind uns nicht so entgegengekommen wie ihm. Das soll aber Baumschlagers Sieg keineswegs schmälern. Der war absolut verdient.“Platz drei ging an Gerwald Grössing, der nach dem zweiten Platz im Vorjahr wiederum aufs Podest fuhr. „Ich habe bei dieser Rallye Höhen und Tiefen durchlebt. Die Höhen lagen in absolut guten Sonderprüfungszeiten, die Tiefen in immer wieder ungewollten Ausritten.“ Damit sicherte sich der „Schneebergland-Hausherr“ auch den Sieg in der Division V vor Friedrich Poiss und Friedrich Hajszan.Seinen Stockerlplatz bei den Großen hat Grössing freilich auch dem Pech von Manfred Stohl zu verdanken. Auf SP 12 touchierte der Schneebergland-Rallye-Sieger des letzten Jahres einen Gegenstand, riss sich an seinem Mitsubishi ein Rad aus und ließ dadurch zwei Minuten liegen. Stohl: „Das war insgesamt kein guter Tag für uns. Abgesehen vom Pech mit dem Rad ist auch so nicht viel von dem aufgegangen, was ich mir vorgenommen habe.“ Am Ende reichte es trotzdem noch zu Platz fünf hinter dem im Lauf der Rallye immer stärker werdenden Kris Rosenberger. Die 2-WD-Wertung holte sich Suzuki-Pilot Michael Böhm, der schon zuletzt bei der Bosch-Rallye gewonnen hatte. „Dieser Erfolg bedeutet mir unheimlich viel. Ich gewöhne mich von Mal zu Mal besser an mein Auto“, freute er sich. Den Suzuki-Doppelsieg komplettierte Max Zellhofer, der damit die alleinige Führung in der 2-WD-Wertung übernehmen konnte. Profitiert hat er dabei vom Ausfall des lange Zeit führenden Hannes Danzinger. Dieser stellte seinen VW Scirocco mit defekter Antriebswelle in SP 7 ab.Klemens Haingartner schnappte sich den Schneebergland-Sieg in der Division III. Der Steirer gewann vor seinem Suzuki-Kollegen Damian Izdebski. Beide Piloten genossen ihren Erfolg, weil gerade sie in den letzten Läufen nicht vom Glück verfolgt waren. Diesmal erwischte es Rene Rieder, der mit technischem Defekt am Suzuki ausfiel.

Historischer Sieger wurde einmal mehr Karl Wagner, der mit seinem Porsche 911 Oskar Hebenstreit im Ford Escort klar auf Platz Zwei verwies. Kurt Göttlicher gewann den OSK-Pokal der Historischen.

Endstand der Schneebergland-Rallye 2012:
1. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha A/D Skoda Fabia S2000 1:13:11,1
2. Beppo Harrach /A. Schindlbacher A/A Mitsubishi Evo IX R4 + 26,3
3. Gerwald Grössing/Sigi Schwarz*) A/A Mitsubishi Evo VII +3:15,4
4. Kris Rosenberger/Tina Maria Monego A/A VW Polo S2000 +4:44,6
5. Manfred Stohl/Ilka Minor A/A Mitsubishi Evo IX CNG +5:48,8
6. Willi Stengg/Jürgen Klinger A/A Subaru Impreza WRX +6:32,4
7. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer A/A Mitsubishi Evo X R4 +7:02,1
8. Hermann Neubauer/Jürgen Rausch A/A Subaru Impreza R4 +7:34,6

Sonderprüfungs-Bestzeiten: Baumschlager 8, Harrach 6

Ausfälle: Peter Ebner (SP1/Unfall), Fritz Waldherr (SP2), Hannes Danzinger (SP 7/techn. Defekt), Rene Rieder (SP 9/techn. Defekt), Walter Mayer (SP 9/Ausritt)

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Rückblick Schneebergland Rallye 2011:

Den Staatsmeister-Titel vor Augen, schied Beppo Harrach bei der Schneebergland-Rallye aus / Auf der letzten Sonderprüfung holte Manfred Stohl den Sieg / Gerwald Grössing und Hannes Danzinger komplettieren das Podest Duell auf Augenhöhe in der 2WD-Wertung / Michael Kogler ist Diesel-Meister.

Bereits zum zweiten Mal die Schneebergland-Rallye mit Start und Ziel in Rohr im Gebirge durchgeführt. Als Veranstalter für diesen sechsten Rallye-Staatsmeisterschaftslauf zeichneten wieder der MSC Wolfsberg und der Badener Rallyeclub.Bei der Premiere 2010 lautete das Motto „Klein, aber fein“. Mit dieser Devise war man erfolgreich und konnte daher auch heuer hoffen, ein positives Event in einer der landschaftlich schönsten Gegenden Österreichs durchzuführen. Rein sportlich liegt der Anreiz bei dieser Rallye im hohen Schotteranteil, also einem Untergrund, den viele Fahrer als die wahre Größe des Rallyesports bezeichnen. Die Geschichte hat aber wie so oft zwei Seiten. Ein Teil der Fahrer ist von den Prüfungen bei der Schneebergland-Rallye hellauf begeistert, ein anderer Teil meidet die Teilnahme, da man befürchtet, sich auf Grund des manchmal rauen Untergrunds das Fahrzeug zu sehr zu beschädigen. Heuer überwog der Anteil der Vorsichtigen, so dass man nur 27 Fahrzeuge zählen konnte. Darunter waren aber mit Ausnahme des verletzten Raimund Baumschlager alle österreichischen Spitzenfahrer vertreten Mittelpunkt dieser Veranstaltung war wieder Rohr im Gebirge. Die Idee zu diesem Event hatte vor zwei Jahren Gerwald Grössing, selbst aktiver Rallyepilot, der in seinem Beruf in dieser Gegend auch als Förster und Jäger tätig ist. .Ein großer Dank gilt den genehmigenden Behörden, den Gemeinden und einigen Sponsoren. Dies trifft auch auf die Polizei, die Feuerwehr und die Rettung zu.

Zum Sportlichen: Fünf Starts, fünf Saisonsiege – und beim sechsten Lauf im Schneebergland eine komfortable Führung bis eine Prüfungen vor Schluss. Es war bereits alles angerichtet für Beppo Harrachs größten Triumph in seiner Karriere. Doch seinen ersten Rallye-Staatsmeistertitel vor Augen kam das Aus für den 23-jährigen Mitsubishi-Piloten wie ein Blitz – da passte es perfekt zur Dramaturgie, dass gerade in diesem Augenblick, vor der letzten Sonderprüfung über den gefürchteten Schotter von Haraseben, ein heftiges Gewitter einsetzte.

Bei der Schneebergland-Rallye im Raum Rohr im Gebirge machte Harrach von Beginn weg seine derzeitige Vormachtstellung klar, hatte 11 Sonderprüfungen gewonnen und lag 50 Sekunden vor Manfred Stohl, ehe das Unglück seinen Lauf nahm. Am Ende der vorletzten Prüfung, dem Rundkurs in Schwarzau, eigentlich schon nach der Zieldurchfahrt, touchierte Harrach ein Hindernis – rechtes Vorderrad ausgerissen und aus der Traum. „Ich hätte das Auto nur mehr über die letzte Prüfung drübertragen müssen“, jammerte der Pechvogel. „Den Sieg so knapp vor Schluss zu vergeben, ist natürlich doppelt bitter. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ich werde halt versuchen, den Titel beim nächsten Lauf in Admont einzufahren.“

Den Sieg „erbte“ damit Manfred Stohl. Der Erdgas-Pilot resümierte: „Der Tag hat enttäuschend für mich begonnen. Eigentlich war die Rallye schon zugunsten von Harrach entschieden. Trotzdem habe ich noch versucht, anzugreifen und Druck zu machen. Es war wichtig, an Beppo dranzubleiben, denn ein Reifenschaden ist schnell passiert und kostet dementsprechende Zeit.“ Überglücklich war auch Gerwald Grössing, durch dessen Revier die Schneebergland-Rallye führte. „Ich freue mich über meinen zweiten Platz. Das Podest war von Anfang an mein Ziel, und das habe ich erreicht.“Heftige Attacken stets auf sportlich fairer Ebene ritt Philipp Lietz gegen Hausherr Grössing. Als bei dessen Mitsubuishi Evo IX am Samstagvormittag plötzlich die Antriebswelle brach, nützte Lietz dies sogar zu einem kurzfristigen Ausflug aufs Stockerl. Doch vom „reparierten“ Grössing inzwischen wieder überholt, wurde der junge Niederösterreicher drei Prüfungen vor Schluss Opfer einer gar nicht fairen, ja lebensgefährlichen Aktion. Einem vermutlich von „Fans“ auf die Strecke gelegten Stein konnte Lietz nicht mehr ausweichen, und sein Mitsubishi wurde so beschädigt, dass er nicht mehr weiterfahren konnte. Lietz war dementsprechend verärgert: „Wir haben alles fotografiert und bereits die Polizei eingeschaltet. Auch die Auto-Kennzeichen der dort platzierten Leute wurden der Polizei übergeben. Mir hilft’s jetzt eh nix mehr, aber es ist mir wichtig, dass solche Leute zur Verantwortung gezogen werden.“Sichtlich wohl fühlten sich im Schneebergland die Oldies Walter Mayer(Subaru Impreza) und Fritz Waldherr (Mitsubishi Evo III), die sich selber mit Top-ten-Platzierungen belohnten. Der 62-jährige Mayer war mit Co Bernhard Ettel angetreten und wurde letztendlich Fünfter, Fritz Waldherr, mit Klaus Ostermann unterwegs, scheint in der Endabrechnung als Siebenter auf.Dazwischen lieferten sich die Piloten in der Klasse der zweiradgetriebenen Fahrzeuge ein erbittertes Duell. Die Aufmerksamkeit lenkten hier Hermann Neubauer und Hannes Danzinger auf sich. Immer auf Augenhöhe gelang Danzinger dann drei SP vor Schluss der entscheidende Angriff, und dass der Niederösterreicher am Ende als Dritter sogar auf dem Podest stand, war für ihn dann noch „das Tüpfelchen auf dem i“.Erwähnenswert ist freilich auch Michael Böhm, der seinen kleinen Fiat Abarth (trotz Sturmwarnung!) auf den respektablen sechsten Platz pilotierte.Entschieden ist die Diesel-Klasse. Durch den Ausfall von Christian Mrlik (Bruch der Servolenkung) ist VW-Pilot Michael Kogler Gewinner des OSK-Pokals 2011.Damian Izdebski gewann die Division III und übernimmt damit die Führung vor Klemens Haingartner.

In der Historischen Staatsmeisterschaft hat Karl Wagner mit dem Porsche 911 gewonnen und ist auf dem besten Weg zum Titel. Der OSK-Pokal der Historischen wurde zur Beute von Kurt Göttlicher.

Endstand der Schneebergland Rallye 2011:
1. Manfred Stohl/Ilka Minor A/A Mitsubishi Evo IX 1:39,06,0 Std
2. Gerwald Grössing/Daniela Ertl*) A/A Mitsubishi Evo IX +4:13,2 Min
3. H. Danzinger/P.M. Schirnhofer**) A/A Ford Fiesta R2 +7:30,6 Min
4. Hermann Neubauer/A. Kachel A/D Suzuki Swift +7:54,0 Min
5. Walter Mayer/Bernhrd Ettel A/A Subaru Impreza +9:34,4 Min
6. Michael Böhm/M. Tomasini A/A Fiat Abarth +11:45,6 Min
7. Fritz Waldherr/Klaus Ostermann A/A Mitsubishi Evo III +11:50,8 Min
8. Erwin Reiterer/Daniel Foissner A/A Mitsubishi Evo III +12:19,1 Min
9. Willi Stengg/Jürgen Klinger A/A Subaru Impreza +12:50,6 Min
10. Eugen Friedl/Peter Treybal A/A Mitsubishi Evo VI +17:14,2 Min

Sonderprüfungsbestzeiten: Beppo Harrach (11/zwei Mal zeitgleich mit Stohl), Manfred Stohl (9/zwei Mal zeitgleich mit Harrach)

Die bekanntesten Ausfälle: Jörg Rigger (Getriebe/SP 7), Christian Mrlik (Servolenkung/ZK 10), Oskar Hebenstreit (Technischer Defekt/SP 12), Philipp Lietz (Technischer Defekt/ZK 16), Friedrich Poiss (Technischer Defekt/ZK 16), Beppo Harrach /Technischer Defekt/ZK 18)

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Rückblick Schneebergland Rallye 2010:

Beppo Harrach holte bei der Premieren-Rallye in Rohr im Gebirge sieben Bestzeiten, aber eine Schlamperei kostete ihn den möglichen Sieg. Diesen verpasste Manfred Stohl um nur zwei Zehntelsekunden. Mrlik holt die Dieselwertung, Lietz die Gruppe H, Haingartner den Suzuki-Cup.

Mittelpunkt dieser Veranstaltung, die auch zur österreichischen Rallyemeisterschaft zählte, war Rohr im Gebirge. Die Idee zu diesem Event hatte Gerwald Grössing, selbst aktiver Rallyepilot, der in seinem Beruf in dieser Gegend auch als Förster und Jäger tätig ist. Für die Durchführung sorgten der MSC Wolfsberg unter Gerhard Leeb und der Badener Rallyeclub mit Wolfgang „Asterix“ Viakowsky. Hilfreich war auch die OSK (Oberste Nationale Sportkommission) die der Schneebergland Rallye schon im ersten Jahr einen Meisterschaftsstatus aneignete. Dazu kam noch der Wunsch vieler Aktiver, wieder eine Schotterrallye im Kalender zu haben.

Nun, man kann diese Premiere unter dem Motto „klein aber fein“, durchaus als Erfolg bezeichnen. Dazu Wolfgang Viakowsky: „Was mich besonders freut, das Engagement und die Identifikation der lokalen Bevölkerung und der Region Schneebergland mit der Veranstaltung waren enorm. Auch vonseiten der Aktiven gab es viel Lob für diese in Österreich einmalige Schotterrallye, die unfallfrei über die Bühne ging. Das Interesse der Zuschauer war für das erste Jahr recht beachtlich. Was zukünftig noch zu verbessern sein wird, ist sicher die Infrastruktur und die wirtschaftliche Ausgangsposition. Ich hoffe, dass man mit Hilfe der Öffentlichkeit und weiterer Sponsoren dieser Veranstaltung einen fixen Platz im Kalender zubilligen kann. Ein großer Dank gilt dem Land Niederösterreich, den genehmigenden Behörden, den Gemeinden, dies trifft auch auf die Polizei, die Feuerwehr und die Rettung zu. Besonders bedanken möchte ich mich aber bei unserer eigenen Organisationsmannschaft, die mit viel Einsatz bei der Sache war.“

Zum Sportlichen: Viermal hat Raimund Baumschlager in den bisherigen vier Rallye-Staatsmeisterschaftsläufen gewonnen. Dass er nun auch den fünften, die neu gegründete Schneebergland-Rallye im niederösterreichischen Rohr im Gebirge, auf seine Siegerliste setzen konnte, kam für ihn aber wohl so überraschend wie die unglaubliche Siegesserie an sich. Mit dem Sieg am Wochenende ist der 50-jährige Raimund Baumschlager zum neunten Mal in seiner Karriere Rallye-Staatsmeister, zum achten Mal davon in Folge. Und dabei war die Taktik in Rohr gar nicht auf Sieg angelegt, fiel ihm der Triumph eher in den Schoß. Vordergründig nämlich sollte das Arbeitsgerät, der Skoda Fabia S2000, heil ins Ziel gebracht werden, weil dieses nächste Woche bei der WM in Finnland im Einsatz ist.

Baumschlager gab zu: „Wir hatten viel Glück, sind sehr defensiv gefahren, aber jetzt total happy. Der neunte Titel ist gewaltig.“

Die tragischen Figuren des Schneeberglandes waren in Baumschlagers Konkurrenten-Umfeld zu suchen. Zum einen Beppo Harrach, wenngleich auch aus eigenem Verschulden. Dass sieben von insgesamt 15 zu vergebenden Sonderprüfungsbestzeiten nicht zum Sieg reichten, verdankt der Brucker Mitsubishi-Pilot einer Schlamperei in den eigenen Reihen. Ein Fehler im Roadbook führte zu einem Radwechsel in einer nicht erlaubten Zone – und in weiterer Konsequenz zu einer Strafzeit von einer Minute. Die zweite sportliche Tragödie erlebte Manfred Stohl. Der OMV-Pilot beherrschte den Samstag mit sechs Bestzeiten eindrucksvoll, zeigte auf den schwierigen Schotterprüfungen seine wahre Stärke. Doch Motoraussetzer auf SP 10 warfen ihn hinter Baumschlager zurück. Und als dieser vermutlich schon an den Siegersekt dachte, schockte ihn Stohl auf der letzten Wertungsfahrt noch mit einer um 15 Sekunden besseren Zeit. Am Ende rettete der verdiente alte und neue Staatsmeister gerade einmal unglaubliche zwei Zehntelsekunden Vorsprung ins Ziel.Während Harrach im Ziel tobte, weil sein Vergehen angeblich an die Rallyeleitung „verpfiffen“ wurde („ich habe nur nicht gewonnen, weil andere unsportlich waren“), nahm Stohl sein Pech gelassen: „Ich habe mein möglichstes getan. Es war ein wichtiger Erfolg für unser ganzes Erdgas-Projekt.“Gerwald Grössing, der seine Privatgründe für die berüchtigte Schotterprüfung Haraseben zur Verfügung stellte, fuhr mit Platz vier das beste Ergebnis seiner Laufbahn ein und war dementsprechend zufrieden: „Es war einfach perfekt. Wir haben das Potenzial, auch unter die ersten drei zu fahren. Ich bin stolz auf meine Heimrallye.“ 2WD-Wertung: In der 2WD-Wertung feierte Hannes Danzinger (Ford Fiesta) seinen ersten Sieg. „Das Auto hat perfekt gehalten“, freute er sich, „und wenn es diese Rallye aushält, dann mach' ich mir um den Rest der Saison keine Sorgen mehr.“ Danzinger gewann 1:50,2 Minuten vor Michael Kogler (VW Golf Kitcar) und dem Gesamtführenden Hermann Neubauer (Suzuki 1600), der aber mit Platz Drei einen großen Schritt in Richtung Titel machte. Die Junioren-Staatsmeisterschaft konnte sich der Salzburger damit bereits sichern.Diesel-Wertung: Christian Mrlik holte den Sieg und fasste sein Glück in Worte: „Wir hatten einen tollen Speed. Der Technik des Subaru kam der Schotter sehr entgegen. Den Sieg widme ich dem Team und meiner Familie.“ Platz zwei ging an Scirocco-Pilot Daniel Wollinger. Gruppe H: Philipp Lietz (Mitsubishi Evo III) konnte mit einem weiteren Erfolg seine Gesamtführung ausbauen und schwärmte. „Es war eine perfekte Rallye. Einfach ein Vergnügen, hier zu fahren.“ Fritz Waldherr und Eugen Friedl folgten auf den Plätzen.

Suzuki-Cup: Der Steirer Klemens Haingartner rettete den Sieg vor dem Gaststarter Damian Izdebski. Rene Rieder machte als Dritter das Podium komplett.

Endstand nach 15 Sonderprüfungen:
01. Raimund Baumschlager/Th. Zeltner Skoda Fabia S2000 1:25:23,4 Std.
02. Manfred Stohl/Ilka Minor CNG Mitsubishi Evo IX +0,2 Sek.
03. Beppo Harrach/A, Schindlbacher Mitsubishi Lancer Evo IX +49,4 Sek.
04. Gerwald Grössing/Barbara Watzl Mitsubishi Lancer Evo IX +1:33,5 Min.
05. Andreas Waldherr/Bernhard Ettl VW Polo S2000 +1:57,9 Min.
06. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer Mitsubishi Lancer Evo X +4:14,5 Min.
07. Walter Kovar/Stephan Hofbauer Mitsubishi Lancer Evo IX +5:13,2 Min.
08. Philipp Lietz/Thomas Steinber Mitsubishi Evo III +5:58,5 Min.
09. Alexander Tazreiter/Elke Aigner Mitusbishi Evo IX +6:14,2 Min.
10. Hannes Danzinger/P:M. Schirnhofer Ford Fiesta +6:35,9 Min.

SP-Bestzeiten: Harrach 7, Stohl 6, Baumschlager 2
Die wichtigsten Ausfälle: Reinhard Pasteiner (SP 9 / Technischer Defekt), Ing. Michael Böhm (SP 2 / Technischer Defekt).Von insgesamt 40 gestarteten Teams erreichten 29 Mannschaften das Ziel in Rohr im Gebirge

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